Sächsische Tafeln setzen sich für länderübergreifende Projekte zur Rettung von Lebensmitteln innerhalb der Europäischen Union ein
Ende Oktober diskutierten vier Mitglieder des Landesvorstandes „Tafel Sachsen e.V.“ auf Einladung des sächsischen Europaabgeordneten Hermann Winkler mit Abgeordneten und Mitarbeitern des Europäischen Parlaments in Straßburg unter dem Tafelmotto „Lebensmittel retten, Menschen helfen„. In diesen äußerst konstruktiven Gesprächen ging es in erster Linie um die Entwicklung des sozialen Niveaus in den osteuropäischen Mitgliedsstaaten, um den effektiven Umgang mit dem hohen Gut Lebensmittel und um den konstruktiven Beitrag der verschiedenen Tafeln zur Armutsbekämpfung in Deutschland und den angrenzenden Ländern.
Übereinstimmung bestand in erster Linie an der Einstellung der Tafeln bezüglich politischer und ökonomischer Positionen im Kontext einer europäischen Sozialpolitik, die die soziale Bedürftigkeit von Teilen der jeweiligen Bevölkerung der europäischen Nachbarstaaten ins Blickfeld rückt.
Besonders deutlich wird dies in den mit dem Dachverband „Tafel Deutschland e.V.“ gemeinsam erarbeiteten politischen Kernforderungen, bei denen es um Bildungs- und Steuergerechtigkeit, um die Verhinderung von Lebensmittelverschwendung, um ein grundsätzliches Umdenken in der Beschäftigungspolitik und um die um sich greifende Altersarmut geht. Dass dies keinesfalls ein nationales Problem ist, zeigte die ausführliche Diskussion mit den entsprechenden Abgeordneten aus den Nachbarländern Polen und der Tschechischen Republik, bei denen der Tafelgedanke noch ein „zartes Pflänzchen“ ist, das der nachhaltigen Hege und Pflege bedarf.
Herman Winkler MdEP, begrüßte diesen Ansatz generell und machte den Vorschlag, noch in der zu Ende gehenden Legislaturperiode mit seinen Kollegen der Europäischen Volkspartei aus Polen und der Tschechischen Republik entsprechende Initiativen und zur Verfügung stellende Finanzmittel zu erörtern.
Der Landesvorstand „Tafel Sachsen e.V.“ hat unter dessen erste Gespräche mit der Leiterin des Generalkonsulates der Tschechischen Republik in Dresden, Dr. Marketa Meissnerova, aufgenommen, um mit deren Hilfe diesbezügliche Kontakte mit den angrenzenden Bezirken der Tschechischen Republik aufzubauen und vielfältige Erfahrungen mit dem Umgang dieser Problematik auszutauschen.